Willkommen in Thessaloniki –  Kurze Vorstellung der Stadt

Thessaloniki ist Griechenlands zweitgrößte Stadt und die Hauptstadt der Provinz Zentral-Makedonien. Gegründet i.J. 336 v. Chr. und durchgehend ein städtisches Zentrum von überregionaler Bedeutung, Sitz einer der ersten Christengemeinden in Europa, hat sie heute Flughafen und ist eine bedeutende Universitätsstadt. Zu den historischen Sehenswürdigkeiten gehören die spätrömische Kamára (Triumphbogen des Kaisers Galerius) und die Rotónda (Mausoleum des Kaiser Galerius mit Mosaiken im runden Innenraum) beide um 300 n. Chr. erbaut, der als Fundamente erhaltene Galerius-Palast, die römische Agora, zahlreiche byzantinische Kirchen, alte Stadtmauern, das wichtige Archäologische Museum und ein schönes Byzantinisches Museum. 

Die Missionare Kyril und Method, die im 9. Jh. das Christentum zu den Slawen brachten („Slawenapostel“) und die kyrillische Schrift erfanden, wurden in Thessaloniki geboren.

Auch nach der Römerzeit blieb die Geschichte der Stadt Thessaloniki interessant.

Wie Konstantinopel wurde auch Thessaloniki von den Türken erobert und gehörte dann als „Selanik“ jahrhundertelang zum Osmanischen Reich. 1912 erst kam die Stadt zu Griechenland.

Im August 1917 verwüstete ein tagelanger Großbrand weite Teile von Thessaloniki. Dieses Ereignis veränderte in vieler Hinsicht die zuvor multikulturelle Großstadt. So wurde der hier auf einer alten Postkarte zu sehende zentrale Aristoteles-Platz erst nach dem Brand angelegt.

Neben der griechisch-orthodoxen Gemeinde und anderen Ethnien gab es eine blühende jüdische Kultur und es lebten über 50.000 Juden in der Stadt bis sie 1943 durch die deutschen Besatzungstruppen deportiert wurden.

Die riesige „Aristoteles“ – Universität feiert 2025 ihr 100-jähriges Bestehen und hat in vielen Fakultäten gute Plätze im internationalen Ranking, daneben gibt es die große Makedonia-Universität und die Freie Internationale Universität.

Neben dem heutigen Campus der Aristoteles-Uni, wo ehemals der riesige jüdische Friedhof war, bevor die deutschen Besatzer ihn verwüsteten, gibt es ein ebenfalls sehr zentral gelegenes großes Messegelände, auf dem jährlich im September die Internationale Messe Thessaloniki stattfindet. Der Messeturm von 1970 ist sehr charakteristisch im Stadtbild. Seit 1937 findet jährlich Anfang Herbst auf dem Messegelände die  größte Internationale Messe Griechenlands statt mit den Schwerpunkten Konsum- und Investitionsgüter, Baumaschinen, Elektrohaushaltsgeräte.  Sie wird traditionell vom Premierminister mit einer programmatischen Rede zur Wirtschaftpolitik eröffnet. Der erste griechische Radiosender war 1928 von der Messe Thessaloniki aus tätig und 1961 gab es hier erste Experimente mit TV-Ausstrahlung. Auf der Messe von 1957 wurde der in Griechenland beliebte Café frappé erfunden.

Heute ist Thessaloniki auch Sitz einer EU-Organisation, der CEDEFOP, welche für die berufliche Bildung zuständig ist, was in Griechenland noch ein weites Feld darstellt.

Nach „Europäischer Kulturhauptstadt 1997“ war Thessaloniki auch „Europäische Jugendhauptstadt 2014“
Das Internationale Filmfestival Thessaloniki ist jährlich Anfang November eine der kulturellen Hauptattraktionen der Stadt; es wird seit 1960 jährlich in Thessaloniki veranstaltet; seit 1992 werden neben griechischen auch internationale Kinofilme präsentiert und ab 1999 gibt es im März auch jährlich ein Dokumentarfilm-Festival.

2006 wurde der Bau einer kleinen U-Bahn (knapp 10 km auf einer Linie) begonnen, deren Fertigstellung sich aber notorisch verzögerte und die erst Ende 2024 in Betrieb ging. Erweiterungen sind schon geplant.

Der modernisierte Flughafen ist sicher und liegt nur ca. 30 Minuten Autofahrt vom Stadtzentrum entfernt, wurde früher aber nur in der Sommersaison ausreichend oft direkt angeflogen. Bewirtschaftet wird er seit 2015 nun von FRAPORT mit deutlich steigendem Besucheraufkommen.

Der Bahnreiseverkehr spielt dagegen keine Rolle, was von der Politik offensichtlich so gewollt ist, die eher auf Streckenschliessungen setzt. Historisch war Athen über Nord-Griechenland über Serbien mit Europa per Zug erreichbar via Thessaloniki und Monastir, aber derzeit sind internationale Verbindungen nach Skopje, Bulgarien oder in die Türkei nun eingestellt. 

Das heutige Erscheinungsbild von Thessaloniki ist das einer ausgedehnten Industriestadt (über 800.000 Einwohner ohne Vororte) mit großem Hafen, einem historischen Zentrum und chaotischem Individualverkehr.

Das Klima war bisher deutlich abgehoben von dem der nahen Chalkidiki: es ist noch mediteran, aber relativ feucht und der nahe Balkan drückte die Temperaturen und im Winter kam es zu gelegentlichen Kaltlufteinbrüchen aus dem Norden mit kurzen Schneefällen. Durch den Klimawandel haben heute auch hier extreme Wetterphänomene zugenommen.